«Es freut mich sehr, dass die Genossenschafter mich als Nachfolger von Paul Petzold gewählt haben.»
Toni Morosani, neuer DDO-Verwaltungsratspräsident
Toni Morosani, Verwaltungsratspräsident der Davos Destinations-Organisation (DDO), schildert das vergangene Geschäftsjahr und steht Rede und Antwort in einem zweiteiligen Video-Interview.
Nun ist es bereits vorbei, mein erstes Jahr als DDO-Verwaltungsratspräsident. Mit Marc Berthod, Reto Gamper, Hansueli Roth sind ebenfalls neue Kräfte im Verwaltungsrat. Die Zusammenarbeit erweist sich als angenehm und zielorientiert. Daher bin ich mir sicher, dass wir durch neuen Input und neue Sichtweisen auf verschiedene Themen die Organisation weiterbringen werden.
Wie verlief das Jahr im Detail? Der letzte Sommer war noch stark von der Pandemie geprägt, aber durch die Impfung haben wir gelernt, wie damit umzugehen. Trotzdem gab es noch viele Reiseeinschränkungen. Viele Schweizerinnen und Schweizer zogen es deshalb vor, im Inland zu bleiben. Die verhältnismässig moderaten Einschränkungen der Schweiz trugen dazu bei, dass auch viele Europäer die Schweiz und die Berge als Ferienalternative wählten.
In der Wintersaison durften wir glücklicherweise wieder mehr Gäste empfangen. Für die Bergbahnen war der Winter 2021/22 sogar absoluter Rekord. Die Hotels und Ferienwohnungen waren ebenfalls gut gebucht und man konnte bei der Beherbergung, trotz der kurzfristigen Absage des Spengler Cups und des WEFs, von einer befriedigender Wintersaison sprechen. Zumal die, durch die Pandemie verursachten, Einschränkungen im Februar aufgehoben wurden und wir alle wieder optimistisch in die touristische Zukunft blicken durften.
«Dank hervorragendem Kostenmanagement und umsichtiger Finanzplanung resultiert am Ende ein Ertragsüberschuss von knapp 500’000 Franken.»
Wie aus der Jahresrechnung ersichtlich ist, konnte der Ertrag trotz schwachem Kongresstourismus und noch nicht ganz überwundener Pandemieeinschränkungen um über fünf Millionen Franken gesteigert werden. Dank hervorragendem Kostenmanagement und umsichtiger Finanzplanung resultiert am Ende ein Ertragsüberschuss von knapp 500’000 Franken. Dies war in dieser schwierigen Zeit nicht selbstverständlich. Ich bedanke ich mich im Namen des Verwaltungsrates bei der operativen Führung unserer Genossenschaft sowie allen beteiligten Mitarbeitenden, die mit ihrem Einsatz massgeblich zu diesem Resultat beigetragen haben. Auch den beiden Gemeinden und ihren Vertreterinnen und Vertretern gebührt mein Dank. Denn sie bieten immer Hand, wenn es um touristische Belange geht und unterstützen stets, wo immer es möglich ist.
Durch die Einschränkungen der letzten zwei Jahre hat sich im Kongresswesen ein gewisser Nachholbedarf bemerkbar gemacht. Dies hat sich nun glücklicherweise in einer fantastischen Auslastung des Kongresshauses im Sommer 2022 niedergeschlagen.
Die Sommersaison 2022 wird als eine der besten aller Zeiten in die Annalen eingehen. So konnten viele Beherbergungsbetriebe, Restaurants, Ferienwohnungsvermieter und auch Handel und Gewerbe vom ausserordentlich im Mai durchgeführten WEF profitieren. Alle Signale waren somit auf Grün, sprich die Aussichten waren rosig und man konnte hoffen, dass die Gäste wieder im gleichen Umfang wie vor der Pandemie in unsere Destination strömen würden.
«Wir haben das Glück, in Davos Klosters eine tolle Infrastruktur zu haben. Gleichzeitig steigen aber auch die Ansprüche der Gäste immer mehr.»
Leider sind die Aussichten für diese Wintersaison nun etwas eingetrübt. Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Energiekrise, die damit verbundene Inflation, das Allzeittief des Euros sowie die allgemein durch Medien und Politik verursachte Verunsicherung wird wahrscheinlich kaum dazu beitragen, dass ein Rekordwinter auf einen Rekordsommer folgen wird.
Bleibt zu hoffen, dass der Wirtschaftsplatz Schweiz auch mit dieser Krise umzugehen vermag und die Politik die richtigen Entscheidungen trifft, um eine erneute Krise bestmöglich zu umschiffen.
Glücklicherweise erfreut sich unsere Destination vieler treuer Stammgäste und unsere Genossenschaft wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende daran setzen, unsere Gäste bestmöglich zu betreuen und weitere Gäste dazuzugewinnen.
Unsere Mitbewerber im Alpenraum schauen oft neidisch auf unser grossartiges Tourismusangebot. Es gilt, dieses weiter aufrechtzuerhalten und stetig zu verbessern und auszubauen, sodass wir auch in Zukunft die immer höher werdende Erwartungshaltung der Gäste erfüllen können.